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Automobilzulieferer verhilft benachbartem Krankenhaus zu Schutzmasken

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Lars Molitor (links) im Gespräch mit Gerrit Ahrens (Klicken aufs Bild öffnet Foto in Originalgröße)

Sulzbach/Saar, 17.04.2020. Das Magna-Werk in Sulzbach-Neuweiler hat dem Knappschaftsklinikum Saar 8.000 Schutzmasken gespendet. Außerdem nutzt das Unternehmen seine internationalen Handelsbeziehungen, um dem medizinischen Personal weiteren Nachschub an Schutzausrüstung in großem Stil zu ermöglichen. 

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Lars Molitor, stellvertretender kaufmännischer Direktor des Knappschaftsklinikums Saar, kann erst einmal aufatmen. Sein Lager wurde gerade um 8.000 heiß begehrte OP-Masken aufgestockt. Molitor ist in der Corona-Taskforce des KKSaar für die Beschaffung von medizinischer Ausrüstung zuständig und staunte nicht schlecht, als er den Anruf des internationalen Autozulieferers Magna erhielt. Am Telefon Gerrit Ahrens, Einkaufsleiter des Werks in Neuweiler, nur wenige Kilometer von Molitors Büro in Sulzbach entfernt. Dort werden Karosserie-Anbauteile für Mercedes, BMW & Co gefertigt. Ahrens hatte erfahren, dass es im Saarland an Masken mangelt und spontan über einen Geschäftspartner in China eine große Lieferung organisiert. Diese wollte er dem saarländischen Gesundheitssystem zur Verfügung stellen. „Zuerst versuchte ich es beim Gesundheitsministerium, erreichte aber am Wochenende keinen Ansprechpartner“, erzählt Ahrens. So rief er einfach beim Krankenhaus in der Nachbarschaft, von Einkaufsabteilung zu Einkaufsabteilung, und fand sofort einen dankbaren Abnehmer. „Die Spende von 8.000 Masken kommt für uns wie gerufen“, sagt Molitor. „Wir hatten zwar schon frühzeitig Vorräte angelegt, doch der Verbrauch an Schutzausrüstung ist hoch und die Beschaffung von Nachschub wegen der angespannten Situation auf dem Weltmarkt äußerst schwierig.“

Kontakte vor Ort sollen jetzt Nachschub sichern

Als Lars Molitor seinem Kollegen aus der Industrie bestätigte, wie kritisch die Versorgungslage für die Gesundheitsbranche derzeit ist, legte dieser gleich nach. „Herr Ahrens hat jetzt auch noch sein Know-how und seine Kontakte im Bereich Import in China zu unseren Gunsten eingesetzt, sodass wir nun 10.000 zertifizierte FFP2-Masken nicht nur direkt aus China, sondern auch noch zu einem annehmbaren Preis beziehen können“, freut sich Molitor. „Diese FFP2-Masken sind unabdingbar für den Infektionsschutz im Krankenhaus, insbesondere auf der Covid-19-Isolierstation.“ Er betont, dass es sich um eine selbstlose Aktion von Magna handele, da es keine geschäftliche Beziehung gebe. „Das ist gelebte Solidarität – und dafür möchte ich mich auch im Namen aller Kolleginnen und Kollegen ganz herzlich bedanken.“ Auch KKSaar-Geschäftsführerin Andrea Massone ist von dieser branchenübergreifenden Unterstützung begeistert: „Ich danke der Firma Magna und insbesondere Herrn Ahrens für diese wertvolle Hilfe in Krisenzeiten!“

Magna weltweit involviert

Die Firma Magna hat inzwischen weitere Masken an Ärzte und Pflegedienste gespendet. Auch im Werk Neuweiler herrscht seit dieser Woche Maskenpflicht für alle Mitarbeiter. „Wir haben von den Kollegen in China gelernt“, erklärt Ahrens. Dort habe man reichlich Erfahrung in Sachen Covid-19-Prävention. Kein Wunder: Alleine in China gibt es über 60 Magna-Standorte, darunter ein Werk in Wuhan, dem Epizentrum des ersten Corona-Ausbruchs. Und das Firmennetz umspannt den ganzen Globus – so wie mittlerweile die Corona-Pandemie. „Unter den Mitarbeitern in den USA haben wir bereits zwei Covid-19-Todesfälle zu beklagen“, erzählt Ahrens. „Daher nehmen wir den Mitarbeiterschutz extrem ernst.“ 

Hintergrund-Info: KKSaar im Pandemie-Modus

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Klinik Püttlingen
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Klinik Sulzbach
 
Schon lange vor den Eindämmungsmaßnahmen im Saarland hat sich das Knappschaftsklinikum Saar auf einen Anstieg von Covid-19-Patienten vorbereitet. Seit dem 5. März tagt am KKSaar eine interdisziplinäre Corona-Task-Force. Dabei stimmt sich das KKSaar täglich im Verbund der Knappschaft Kliniken ab. Ziele sind der Infektionsschutz sowie die deutliche Erhöhung der Versorgungskapazität angesichts der Covid19-Pandemie. Alleine die Intensivkapazitäten wurden mehr als verdoppelt. Im Verbund wurden insgesamt 2,5 Millionen Euro in die Pandemie-Vorbereitung investiert.

Das KKSaar hat rechtzeitig seine Sicherheitsmaßnahmen erhöht, um Patienten und Personal vor einem unkontrollierten Einschleppen des Coronavirus zu schützen. Bereits am 6. März setzte die Corona-Taskforce Zugangsbeschränkungen und Eingangskontrollen um. Dazu gehören auch zahlreiche interne Schutzmaßnahmen: Risikobehaftete Mitarbeiter werden identifiziert und entsprechende Maßnahmen ergriffen. Generell tragen alle Mitarbeiter mit Patientenkontakt Mundschutz. Alle Patienten mit Corona-Verdacht werden schon bei der Aufnahme streng isoliert. 

Derzeit werden an beiden Standorten Püttlingen und Sulzbach Covid19-Patienten versorgt, wobei eine enge Zusammenarbeit mit den sogenannten Level-1-Zentren stattfindet. Der Schwerpunkt des KKSaar liegt auf der Akutversorgung aller übrigen Patienten, damit im Saarland keine Unterversorgung der Nicht-Corona-Patienten droht. Dabei geschieht deren Behandlung streng getrennt vom Covid19-Bereich, um eine Übertragung innerhalb der Klinik zu vermeien. So werden zum Beispiel Krebspatienten oder Rheumapatienten bestmöglich geschützt. 

Für Besucher der Website www.kksaar.de ist eine aktuelle Infoseite eingerichtet. Dort wird auch zur neuen CovApp der Charite verlinkt, die eine Online-Hilfe zur Selbstdiagnose bei Corona-Verdacht bietet.
Peter Böhnel
Peter Böhnel
Leiter Unternehmenskommunikation

T 06898 55-3203
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Karte KH-Püttlingen KH Sulzbach