Mit neuem Corona-Schnelltest sicher durch die nächsten Monate
Der neue Schnelltest erfordert wie der PCR-Test einen Rachenabstrich durch medizinisches Fachpersonal. Hier KKSaar-Laborleiterin Nadine Nunberger. (Klick zum Bild-Download) Foto: KKSaar / Peter Böhnel
Püttlingen und Sulzbach, 05.10.2020. Das Knappschaftsklinikum Saar hat den neuen Corona-Schnelltest von Roche bereits im Einsatz. So können die Mediziner ab sofort auch bei Notfallpatienten innerhalb von 20 Minuten erkennen, ob die Person Corona-positiv ist oder nicht. Der schnelle Antigen-Test ersetzt dabei nicht den bekannten PCR-Test, sondern ergänzt ihn. In Verbindung mit der neuen landesweiten Teststrategie und dem bereits etablierten Hygienekonzept des Hauses soll dadurch auch in der kommenden Wintersaison ein sicherer Betrieb der Knappschaftskrankenhäuser in Püttlingen und Sulzbach möglich sein.
Dr. Klaus-Dieter Gerber, ärztl. Direktor
und Hygieneverantwortlicher am KKSaar,
Chefarzt Anästhesie u. Intensivmedizin in Sulzbach
(Klick zum Bild-Download)
Foto: KKSaar / Peter Böhnel
„Durch gezieltes Testen in Verbindung mit unserem konsequenten Hygienekonzept bieten wir den bestmöglichen Corona-Schutz für unsere Patienten“, versichert Dr. Klaus-Dieter Gerber, ärztlicher Direktor und Hygiene-Verantwortlicher am KKSaar. „So gewährleisten wir einen sicheren Klinikbetrieb selbst wenn in den nächsten Wochen wieder mehr Covid-Fälle ins Krankenhaus kommen. Dieses Plus an Sicherheit ist enorm wichtig, weil ja die überwiegende Mehrheit unserer Patienten eben keine Covid-Patienten sind und zuverlässig vor Ansteckung geschützt werden müssen.“
Schnelltest schließt diagnostische Lücke
Bei Terminen und geplanten Behandlungen testet das KKSaar alle Patienten vorab auf Corona. Hier kommt nach wie vor der bekannte PCR-Test zum Einsatz, der besonders zuverlässige Ergebnisse liefert. Ein Notfallpatient aber lässt sich natürlich nicht vorab testen. Zeigt ein Notfallpatient Erkältungssymptome, muss er vorsorglich wie ein ansteckender Covid-Patient in einem isolierten Bereich von separatem Personal in Schutzausrüstung behandelt werden - so lange, bis ein negativer Test vorliegt. Beim PCR können da durchaus 24 Stunden vergehen. Der Schnelltest aber ermöglicht jetzt innerhalb kürzester Zeit eine Vorentscheidung darüber, ob eine ansteckende Infektion vorliegt.
Der Antigen-Test ist zwar nicht ganz so zuverlässig wie der PCR-Test. Deshalb wird er nur ergänzend eingesetzt. Bei Patienten mit einer hohen Virusmenge im Rachen jedoch schlägt der Schnelltest in aller Regel an. Das heißt: Hoch ansteckende Patienten werden mit großer Wahrscheinlichkeit entdeckt. „Das ist insbesondere angesichts der kommenden Erkältungssaison ein großer Vorteil“, erklärt Dr. Gerber. „Hier ist es für uns wichtig, Covid 19 schnell von anderen Infekten unterscheiden zu können, um Ansteckungen zu vermeiden und gleichzeitig unsere isolierten Covid-Bereiche zu entlasten.“
„Vorsorge nicht vor sich herschieben“
Test im eigenen Labor
Der Preis für die gesteigerte Sicherheit ist ein deutlich höherer Aufwand fürs hauseigene Labor. Während die Proben für den PCR-Test automatisiert ausgewertet werden, zum großen Teil auch in Partnerlaboren, läuft der neue Antigen-Test noch nicht maschinell ab.
„Derzeit wird jeder einzelne Schnelltest bei uns von Hand durchgeführt“, erklärt Laborleiterin Nadine Nunberger. Um aber einen sicheren Regelbetrieb insbesondere für Nicht-Covid-Patienten gewährleisten zu können, nimmt das KKSaar diesen Mehraufwand in Kauf.