Aktion „Weise Weihnachten“: Seien Sie schlauer als das Coronavirus!
Püttlingen und Sulzbach, 18.12.2020. Das Knappschaftsklinikum Saar möchte, dass die Saarländer sich über Weihnachten mit Familienfeiern und Besuchen zurückhalten, damit es nicht zum weiteren Anstieg von Infizierten und Covid-Patienten kommt. Dazu hat das KKSaar jetzt die Aktion „Weise Weihnachten“ gestartet. Beiträge und Anzeigen, u.a. in Sozialen Medien, appellieren mit dem Hashtag #weiseweihnachten an die Vernunft der BürgerInnen. Anlass ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der Münchener Bundeswehr-Uni, wonach 42 Prozent der Befragten angaben, die geltenden Infektionsschutzregeln an Weihnachten eventuell ignorieren zu wollen.
„Immer mehr Leute stecken sich im privaten Umfeld an. Deshalb sind die traditionellen Familientreffen dieses Jahr keine gute Idee“, sagt KKSaar-Pressesprecher Peter Böhnel. Und erklärt das Motto „Weise Weihnachten so: „Bisher wurde bei SARS-CoV-2 noch kein Hirn nachgewiesen – da sollte es doch möglich sein, dass wir schlauer sind als das Virus. Deshalb wünschen wir uns und allen Menschen da draußen Klugheit und Vernunft, eben weise Weihnachten.“
Die Ärzteschaft unterstützt den Appell. „Wir haben zwar noch freie Kapazitäten für weitere Covid-Patienten“, so Marion Bolte, Stv. Ärztliche Direktorin der KKSaar GmbH und Chefärztin der Püttlinger Intensivmedizin.
Dr. Marion Bolte, Stv. Ärztliche
Direktorin und Chefärztin der
Püttlinger Intensivmedizin
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„Doch es sollte in unser aller Interesse sein, dass es nicht zu noch mehr Ansteckungen und damit zu noch mehr schwerkranken Patienten oder gar Todesfällen kommt.“ Etwa zehn Prozent der offiziell „aktiv Erkrankten“ im Saarland bräuchten eine stationäre Behandlung, so Bolte. Aktuell liegen 326 Covid-Patienten in den verschiedenen Kliniken des Saarlandes, Tendenz steigend.
„Außerdem müssen wir den Klinikbetrieb auch in allen weiteren Fachbereichen aufrechterhalten, damit auch die vielen anderen Patienten und Notfälle optimal versorgt werden können“, so die Intensivmedizinerin. Peter Böhnel ergänzt: „Und wenn es zehn Mal mehr freie Klinikbetten gäbe – niemand möchte doch gerne, dass ein Angehöriger für mehrere Wochen ins Krankenhaus muss, völlig isoliert, ohne Besuch und in Angst vor einem ungünstigen Krankheitsverlauf.“ Er rät daher: „Schenken Sie Ihren Lieben dieses Jahr zu Weihnachten Gesundheit und ein langes Leben – indem Sie zu Hause bleiben, Besuche und Treffen einschränken.“ Auch per Videotelefonie, Chat oder Telefon könne man sich frohe Weihnachten wünschen. „Nehmen Sie sich stattdessen für bessere Zeiten etwas Gemeinsames vor. Zum Beispiel einen großen gemeinsamen Ausflug im kommenden Sommer.“ Wichtig sei auf jeden Fall, Kontakte zu reduzieren.
Marion Bolte ergänzt: „Dasselbe gilt natürlich auch für Silvester. Zwei Feiern im Abstand von einer Woche würden das Infektionsrisiko nochmals erhöhen.“ Wer nun über die entgangenen Familienfeiern unglücklich ist, dem hilft vielleicht folgender Gedanke: Die KKSaar-MitarbeiterInnen in Püttlingen und Sulzbach rechnen bis Weihnachten noch mit vielen weiteren Neuzugängen auf den Covid-Stationen, deren Versorgung sehr arbeitsintensiv ist. Für sie sind geruhsame Feiertage dieses Jahr ohnehin kaum möglich.