Volles Programm Dank Hybrid-OP
Dr. Uwe Gabsch (Mitte) und sein
Team bei einer endovaskulären
Intervention (Gefäßbehandlung "von innen" per Katheter) im neuen Hybrid-OP. (Klick aufs Bild --> hohe Auflösung zum Download)
Püttlingen, 02.02.2021. Das Knappschaftsklinikum Saar hat einen Operationssaal in Püttlingen zum modernen Hybrid- OP ausgebaut. Er wird vor allem bei Gefäßerkrankungen genutzt. „Die Modernisierung kommt gerade zur rechten Zeit“, findet Chefarzt Uwe Gabsch, Spezialist für endovaskuläre Chirurgie (minimal-invasive Gefäßbehandlung per Katheter). Denn aktuell kommen viele schwere Fälle nach Püttlingen. Gabsch: „Im Laufe des letzten Jahres ist die Amputationsrate in Deutschland gestiegen, weil die Leute zu spät zum Arzt gehen.“ Aus Angst vor Corona. Solche dramatischen Folgen versucht Gabsch mit raffinierten OP-Techniken zu verhindern.
Uwe Gabsch und sein Team blicken konzentriert auf
den Monitor im OP. Der Eingriff gerade gehört zu
den komplexeren Prozeduren: Über Zugänge in Arm
und Leiste gelangt der Operateur gleichzeitig aus
zwei Richtungen an die erkrankte Stelle im Becken
des Patienten. Neueste, hochauflösende Bildgebung
erlaubt dabei eine hervorragende Orientierung im
Operationsgebiet. Gabsch platziert eine Prothese in
einer Gefäß-Abzweigung mit mehreren Aneurysmen.
Zentrales Element der neuen Hybrid-OP-Austattung
ist der neue C-Bogen, der flexibel um den Patienten
herum positioniert wird, dabei hochauflösende
Röntgenbilder in Echtzeit liefert und dank flüssigkeitsgekühlter
Generatortechnik auch längere Eingriffe
erlaubt. „Wir sind jetzt ideal ausgestattet für
alle endovaskulären Prozeduren, auch für komplexe
Hybrid-Eingriffe.“ Die Kombination klassischer, offener
Operationsmethoden mit endovaskulären Interventionen
ermöglicht ein noch größeres Behandlungsspektrum.
Der Gefäßchirurg Uwe Gabsch hat seine jahrzehntelange Erfahrung in der endovaskulären Chirurgie mit nach Püttlingen gebracht, als er 2020 die Chefarztstelle antrat. Ein Know-how, das schon so manchen Patienten eine große OP oder gar die Amputation erspart hat. Auch wenn der Gesundheitszustand keine belastende OP erlaubt, kann ein endovaskulärer Eingriff die Rettung sein. Und mit dem neuen Hybrid-OP kann Gabsch aus dem Vollen schöpfen. „Wir können nun alle Prozeduren der offenen und endovaskulären Chirurgie ohne Einschränkungen durchführen.“ In Zukunft soll der Hybrid-OP sogar noch weiter modernisiert werden.
Für Mediziner: Hervorzuheben sind insbesondere die Versorgung von Aneurysma-Erkrankungen von der thorakalen über die viscerale bis einschliesslich der infrarenal-iliacalen Etage, auch mit fenestrierten und gebranchten Prothesen als Maßanfertigung.