Neue Palliativstation
Chefarzt Dr. Jürgen Guldner bei der Visite auf der neuen Palliativstation.
Püttlingen, 27.01.2023 Das Knappschaftsklinikum Saar hat sein Versorgungsangebot erweitert: Mit der Eröffnung der neuen Palliativstation am Standort Püttlingen sollen Patientinnen und Patienten fortan auch in der vielleicht schwersten Phase ihres Lebens besser und umfassender versorgt werden. Hausärzte können ihre Patienten nach vorheriger Anmeldung direkt auf die Palliativstation einweisen.
Das Ziel: mehr Lebensqualität
„Das Wort Palliativmedizin leitet sich vom lateinischen pallium ab und bedeutet der Mantel“, erklärt Dr. Jürgen Guldner, Chefarzt der Klinik für Neurologie und ärztlicher Leiter der neuen Station. Palliativmedizin solle den Menschen, die am Ende ihres Lebens stehen, einen Mantel der Fürsorge und Zuwendung geben, der sie von Leiden und Schmerzen abschirmt.
Guldner: „Während in der klassischen Medizin versucht wird, das Leben trotz Krankheit zu verlängern, wobei man auch vorübergehend Schmerzen und Einschränkungen hinnehmen
muss - etwa nach einem operativen Eingriff – zielt die Palliativmedizin vor allem auf die Lebensqualität.“ Dazu gehöre die Freiheit von unangenehmen Symptomen bei schweren Erkrankungen. Dabei solle die Palliativstation aber nicht als „Sterbestation“ betrachtet werden, betont der Arzt. „Palliativmedizin bedeutet gerade nicht, eine Beschleunigung des Sterbens anzustreben. Unser Ziel ist es, Menschen eine bestmögliche verbleibende Lebenszeit zu ermöglichen und sie, wo immer möglich, auch zurück in die bisherige häusliche Umgebung zu entlassen. Der Philosoph Martin Buber hat dies einmal in der Formel ‚den Tagen mehr Leben geben und nicht dem Leben mehr Tage‘ ausgedrückt.“
Interdisziplinäres Team unterstützt auch andere Stationen
Damit dieses Ziel zu erreicht wird und rund um die Uhr eine bestmögliche Versorgung gewährleistet ist, kümmert sich ein interdisziplinäres Team um die Betreuung der Patienten. Neben den Ärzten arbeiten auf der neuen Palliativstation speziell geschulte Pflegekräfte, Ergo- und Physiotherapeuten sowie Logopäden mit. Auch eine psychologische und seelsorgerische Begleitung ist für die Palliativstation am Knappschaftsklinikum Saar ein wesentliches Element der Patientenversorgung. Der Sozialdienst des Hauses ist ebenfalls eingebunden und berät sowohl über sozialrechtliche Fragen als auch über Fragen der weiteren Versorgung im Anschluss an die hiesige Behandlung.
Das besondere Know-how des Teams bleibt dabei nicht auf die Station beschränkt: Die Palliativmediziner unterstützen bei Bedarf auch Patienten anderer Stationen und Fachbereiche am KKSaar, sodass diese nicht unbedingt verlegt werden müssen.
Unterstützung auch für die Angehörigen
Da die Sterbephase eines Patienten auch für die Angehörigen eine schwere Zeit sein kann, werden sie am Knappschaftsklinikum Saar nicht allein gelassen, so Guldner. Hier stehe man mit Rat und Tat zur Seite. „Unsere räumliche Ausstattung erlaubt auch in der Regel die Mitaufnahme eines Angehörigen, wenn dies vom Patienten gewünscht wird.“