Anästhesie und Intensivmedizin Sulzbach

Anästhesie und Intensivmedizin Sulzbach

Anästhesie

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© Fotolia Maskenbeatmung
Das Wort Anästhesie kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Unempfindlichkeit“. In der Medizin verstehen wir darunter das Fehlen sämtlicher Wahrnehmungen. Dazu zählen Bewusstlosigkeit (Hypnose), Schmerzfreiheit (Analgesie), Reflexdämpfung und Muskelerschlaffung (Relaxation).

Allgemeinanästhesie

Bei der Allgemeinanästhesie (auch Vollnarkose oder Narkose genannt) wird durch verschiedene Medikamente ein tiefschlafähnlicher Zustand herbeigeführt.




Intubation:
Während der Allgemeinanästhesie überwachen wir die Atemwege und unterstützen die Atmung, sofern erforderlich. Dabei setzen wir entweder einen Beatmungsschlauch (Tubus) oder eine Kehlkopfmaske (Larynxmaske) ein. Mit dem Begriff Intubation bezeichnen wir das Einführen des Beatmungsschlauches in die Luftröhre bzw. das Einsetzen der Kehlkopfmaske in den Rachenraum. Das geschieht natürlich erst, wenn Sie bereits eingeschlafen sind.

Regionalanästhesie

Wir verstehen unter einer Regionalanästhesie eine Teilbetäubung, d.h. das fehlende Schmerzempfinden bestimmter Körperbereiche durch lokale Betäubungsmittel. Dabei betäuben wir entweder Nerven direkt oder Schmerzbahnen zum Rückenmark. Mit Hilfe eines Schmerzkatheters können wir in manchen Fällen das Betäubungsverfahren bis zu mehreren Tagen nach der OP zur Schmerztherapie einsetzen.

Spinalanästhesie

Durch die Spinalanästhesie erreichen wir eine komplette Ausschaltung der Empfindungen in der unteren Körperhälfte. Dabei wird über eine sehr dünne Kanüle im Bereich der Lendenwirbelsäule ein lokales Betäubungsmittel in den sog. Nervenwasserraum (Liquorraum) gespritzt. Dieser enthält das Nervenwasser und umspült die Nervenwurzeln, die aus dem Rückenmark austreten.

Damit erzielen wir eine Betäubung, die für Operationen an Hüfte, Beinen und Füßen sowie Eingriffen im Bereich des unteren Körpers geeignet ist. Die Wirkung dieser Anästhesieform kann je nach verwendetem Medikament bis zu 6 Stunden betragen. Im Normalfall ist damit auch die Bewegungsfähigkeit der Beine für einige Zeit (in der Regel mehrere Stunden) ausgeschaltet.

Peridualanästhesie

Im Gegensatz zur Spinalanästhesie wird bei der Periduralanästhesie nicht der Nervenwasserraum (Liquorraum) aufgesucht, der von der sog. Rückenmarkshaut umgeben ist, sondern der Bereich vor der Rückenmarkshülle (Periduralraum). Dieses Verfahren verwenden wir bei fast jeder großen Operation im Bereich des Bauchraumes.

Dadurch versorgen wir unsere Patienten mit einer optimalen und bedarfsgerechten Schmerztherapie. Der Vorteil ist, dass der Wundschmerz nach der Operation deutlich verringert ist und die Beweglichkeit der Beine in der Regel erhalten bleibt. Darüber hinaus können wir die dazugehörige Vollnarkose besonders schonend durchführen. Ein weiterer Vorteil ist, dass unsere Patienten durch dieses Verfahren tief und schmerzfrei durchatmen können. Damit vermeiden wir die gefürchtete Komplikation einer Lungenentzündung. Außerdem kann die Magen-Darm-Funktion wieder besser und schneller in Gang kommen und Wundheilungsstörungen sind noch seltener.

Periphere Regionalanästhesie

Bei peripheren Regionalanästhesieverfahren wird das Betäubungsmittel in die Nähe von Nerven injiziert, die eine bestimmte Region des Körpers versorgen. Möchten unsere Patienten während der Operation lieber schlafen, so verabreichen wir zusätzlich ein Beruhigungsmittel. Häufig machen wir davon zur Betäubung von Schulter, Knie, Unterschenkel und Fuß Gebrauch. Sie eignet sich auch bestens für Eingriffe an Hand, Unter- und Oberarm. Die häufigste Form ist die axilläre Plexusanästhesie, bei der ein lokales Betäubungsmittel in die Nähe der Nervenbündel in der Achselhöhle verabreicht wird. Für einige Operationen ist es erforderlich, die von den Halswirbeln zum Arm ziehenden Nervenbündel unterhalb des Schlüsselbeins aufzusuchen und dort das lokale Betäubungsmittel zu verabreichen. Eine weitere Methode besteht darin, das zugehörige Nervenbündel schon am Hals aufzufinden. Welches Verfahren für unsere Patienten geeignet ist, hängt von der Art des geplanten Eingriffs ab. Die Anlage der Regionalanästhesie erfolgt in unserer Klinik mit Hilfe von Ultraschall. Der Ultraschall ermöglicht uns das anzusteuernde Ziel, wie auch die umgebenden empfindlichen und verletzbaren Strukturen darzustellen. Erst dann nehmen wir unter Bildkontrolle die geplante Punktion vor. Die Ultraschallkontrolle schafft damit ein Stück zusätzliche Sicherheit für den Patienten.

Dr. Klaus-Dieter Gerber
Dr. Klaus-Dieter Gerber

Sekretariat:
Katja Scherf
Tel.: 06897 / 574-1141
Fax: 06897 / 574-1143
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