Innere Medizin

Innere Medizin

Herz / Kardiologie

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Transösophageale
Echokardiografie (linkes Vorhofohr)

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Transthorakale Echokardiographie
Mitralklappeninsuffizienz
Kardiologische Untersuchung
Herz-Kreislauferkrankungen sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Wir bieten unseren Patienten ein umfangreiches Spektrum an qualifizierter kardiologischer Diagnostik und Therapie. Unsere leitende Ärztin der Sektion Kardiologie, Dr. Sandra Frühauf, besitzt eine Weiterbildungsermächtigung für Kardiologie (s. Ärztekammer des Saarlandes) und als Kardiologin die Zusatzqualifikation: Cardio CT, Stufe 2 nach DGK Richtlinien.

Unsere Schwerpunkte liegen
  • in der diagnostischen Beurteilung akuter und chronischer Beschwerden wie Herzschmerzen, Rhythmusstörungen, Luftnot und deren leitliniengerechter Behandlung und
  • in der fachübergreifenden Abklärung und Behandlung von Herzkrankheiten bei Systemerkrankungen und neurologischen Krankheitsbildern
Als Mitglied in Fachgesellschaften (Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und Innere Medizin) und im fachkardiologischen Austausch mit weiteren Herzspezialisten informieren wir uns regelmäßig über alle wegweisenden wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Medizin. Bei speziellen invasiven Eingriffen (Herzkatheter, Elektrophysiologische Untersuchungen, Notwendigkeit eines operativen Eingriffs wie Bypass, Herzklappenersatz, TAVI, PFO-Verschluss, Mitra-Clip, Kardioband) pflegen wir eine enge Kooperation mit Herzzentren im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Wir betreuen unsere Patienten ambulant, stationär und intensivmedizinisch. Ergänzt wird unser Spektrum durch eine KV-Ambulanz für Transösophageale Echokardiografie (TEE), Herzschrittmacher sowie Defibrillatoren und Kardiale Resynchronisations-Therapie (CRT-Systeme).

Wir haben uns auf folgende Erkrankungen konzentriert:

Leistungsspektrum

Wir bieten unseren Patienten folgende kardiologisch / pulmonologischen Untersuchungen und Therapien (z.T. auch ambulant) an:

  • EKG, Langzeit-EKG, Belastungs-EKG
  • Implantation von Event-Rekordern zur kontinuierlichen Rhythmusüberwachung über Home Monitoring
  • Implantation und Nachsorge von Herzschrittmachern und Defibrillatoren (eigene KV-Ambulanz für Herzschrittmacher-Kontrollen) in Kooperation mit der Klinik Sulzbach und Herzzentrum Völklingen
  • Dopplerechokardiografie, Transösophageale Echokardiografie (TEE) 3D und 4 D zur Beurteilung von Herzklappenerkrankungen, Stressechokardiografie dynamisch und medikamentös (Dobutamin) (eigene KV-Ambulanz zur Durchführung von Transösophagealen Echokardiografien)
  • Elektrische Kardioversion bei Herzrhythmusstörungen oder medikamentöse Überführung in einen normalen Herzrhythmus
  • Cardio-CT zur Beurteilung der Herzkranzgefäße (Kardiologie mit Zusatzqualifikation Cardio-CT Level II) in Kooperation mit unserer Radiologie
  • Cardio-MRT (MRT mit Adenosin oder Stress-MRT mit Dobutamin zur Diagnostik des Herzinfarktrisikos) und MRT zur Abklärung von Entzündungen (Myokarditis) oder von weiteren Herzerkrankungen (Kardiomyopathien)
  • Überwachung und Monitoring kritisch kranker Patienten auf unserer Intensivstation
  • Bodyplethysmographie (Lungenfunktion), Spiroergometrie

Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, Herzinfarkt

Bei Schmerzen im Brustbereich erfolgt bei uns zunächst eine umfassende, körperliche Untersuchung. Wir erfassen dabei spezielle Laborwerte im Bluttest, führen ein EKG durch und fertigen meist eine Röntgen-Thorax-Aufnahme an. In einigen Fällen können wir bereits aufgrund dieser Befunde eine Diagnose stellen. Zusätzlich führen wir zur Erkennung von Infarktnarben oder frischen Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (mit drohendem oder stattgefundenem Herzinfarkt - entstanden durch Verengungen der Herzkranzgefäße) eine Echokardiografie des Herzens (Ultraschall des Herzens) durch. In bestimmten Fällen ist eine Computertomografie des Thorax notwendig, um z. B. eine Lungenembolie oder Aortendissektion zu erkennen. In anderen Fällen ist eine transösophageale Echokardiografie („Schluckecho“, Ultraschall von der Speiseröhre aus) geeignet. Bei kritischen Befunden überwachen und behandeln wir unsere Patienten auf unserer modernen Intensivstation mit den neuesten Medikamenten. Ist eine Herzkatheteruntersuchung notwendig, so veranlassen wir sie in Zusammenarbeit mit unseren kooperierenden Herzkatheterlaboren.
 
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Echokardiografie: Vierkammerblick

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Echokardiografie: Ansicht des
Herzens in der Längsachse

Damit wir das Herzinfarktrisiko richtig einschätzen, führen wir bei „stabilen“ Patienten Untersuchungen durch, die einen Hinweis auf mögliche Durchblutungsstörungen geben (Ischämienachweis). Mit Hilfe dieser Verfahren können wir Patienten herausfiltern, die eine invasive Diagnostik mittels Koronarangiografie (Herzkatheter) benötigen und solche Patienten, bei denen eine medikamentöse Behandlung ausreicht. Das erfolgt bei uns bevorzugt mit Hilfe eines Belastungs-EKGs (Ergometrie) oder der „Stress-Echokardiografie“. Dabei beobachten wir das Herz im Ultraschall unter körperlicher Belastung. Erkennen wir Störungen der Wandbewegung des Herzmuskels als Ausdruck einer Minderdurchblutung, empfehlen wir eine Koronarangiografie (Herzkatheter), die z. B. im Herzzentrum Völklingen durchgeführt wird. Dabei werden die Herzkranzgefäße (nach Punktion eines Blutgefäßes in der Leiste mittels Kontrastmittel und Röntgen) dargestellt. Gleichzeitig sind eine Aufdehnung bei Engstellen der Gefäße und die Implantation eines Koronarstents zum Offenhalten der Gefäße möglich.

Mit einer gezielten bildlichen Darstellung der Koronararterien (Herzkranzgefäße) im Cardio-CT (Computertomografie der Herzkranzgefäße) selektieren wir Patienten, die keine Angiografie benötigen. Hiermit können wir Engstellen der Herzkranzgefäße in vielen Fällen sicher ausschließen. Im Cardio-CT können wir auch sehr gut die Offenheit von Bypässen nach Herzoperation beurteilen. Auch Koronaranomalien sind dabei gut zu erkennen.

In einer weiteren sehr modernen Untersuchung, dem Cardio-MRT (Kernspin) können wir direkt unter einer medikamentösen Belastung mit Adenosin oder Dobutamin indirekte Zeichen einer Koronaren Herzerkrankung erkennen. Wir wählen dabei die für den einzelnen Patienten geeignete Bildgebung aus, führen sie in Kooperation mit unserer Radiologie durch und bewerten gemeinsam alle erhobenen Befunde.

Herzrhythmusstörungen

Zur gezielten Suche von Herzrhythmusstörungen oder zur Abklärung von Synkopen führen wir neben EKG (und Langzeit-EKG) eine Untersuchung mit einem implantierbaren Loop-Rekorder oder ILR (früher Ereignis- oder Event-Rekorder) durch. Ein ILR ist ein Gerät, das wir minimal-invasiv unter der Haut implantieren und das regelmäßige EKG-Daten liefert. Die Geräte sind inzwischen nicht wesentlich grösser als ein USB-Stick. Die Technik wurde in den letzten Jahren erheblich weiter entwickelt. Die EKG-Daten fragen wir entweder in unserer Schrittmacherambulanz ab oder kontrollieren sie über ein telemedizinisches Netzwerk. So erkennen wir auch Herzrhythmusstörungen, die vom Patienten nicht wahrgenommen werden. Ohne adäquate Behandlung können sie u.a. zu schweren Schlaganfällen oder Blockierungen führen, die eine Schrittmacherimplantation erforderlich machen.


Telemedizinische EKG-Kontrolle


Mittlerweile geringe Größen der Aggregate. Maße Medtronic Reveal (ganz oben): 44,8 x 7,2 x 4,0 mm

Der implantierbare Schleifenrekorder (ILR) kann spezielle Herzrhythmusstörungen feststellen, die keine andere Methode mit dieser Zuverlässigkeit erfasst. Die aktuellen Leitlinien empfehlen die Anwendung bei Patienten mit rezidivierenden Synkopen (Bewusstseinsverlust oder Ohnmacht) oder zur Erfassung vielfältiger anderer Herzrhythmusstörungen.

Patienten, die unter wiederkehrenden belastenden Phasen von Herzrasen und Herzstolpern leiden, können hiermit versorgt werden, um zu klären, ob es sich um harmlose oder behandlungsbedürftigte Rhythmusstörungen handelt. Die Rekorder ermöglichen eine kontinuierliche Rhythmusüberwachung unabhängig von der Mitarbeit oder Präsenz des Patienten in der Klinik über mehrere Jahre. Die EKG-Überwachung umfasst einen europaweiten Radius, so dass die Patienten auch auf Reisen überwacht sind.

Darüber hinaus können wir mittels Elektroschock (elektrische Kardioversion) bei bestimmten Rhythmusstörungen wieder einen normalen Rhythmus herstellen. In der Therapie der Antibradykarden (= zu langsamer Herzschlag) und Antitachykarden (= zu schneller Herzschlag, Herzrasen) arbeiten wir mit Herzschrittmachern und modernen Medikamenten. Dabei überwachen wir unsere Patienten regelmäßig in unserer Schrittmacher-Ambulanz. Bei speziellen Rhythmusstörungen sind elektrophysiologische Untersuchungen und Eingriffe sinnvoll (wie Pulmonalvenenisolation, Ablation akzessorischer Bahnen, Cavotrikuspidale Isthmusablation), die in einer Spezialabteilung der kooperierenden Herzzentren durchgeführt werden können.

Herzinsuffizienz / Herzschwäche / Kardiomyopathien

Im Rahmen vieler Erkrankungen (Herzinfarkt, Herzmuskelentzündung, medikamentös und genetisch bedingt) kann eine Herzschwäche auftreten, die sich durch eine zunehmende Luftnot, eine Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit und dem vermehrten Auftreten von Herzrhythmusstörungen äußert. 


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Mitralklappeninsuffizienz(Vierkammerblick)

Neben unserer diagnostischen Abklärung setzen wir in der Therapie
  • moderne Medikamente und
  • die Implantation bestimmter Schrittmacher-Systeme bzw. Defibrillatoren ein
  • um einem plötzlichen Herztod vorzubeugen. Mit Hilfe von CRT-Systemen (Kardiale Resynchronisation) erreichen wir eine verbesserte Kontraktion des Herzens. Es gibt eine Vielzahl von Herzmuskelerkrankungen unterschiedlichster Ursache. Diese diagnostizieren wir anhand von Echokardiografie, Cardio-MRT und Myokardbiopsie (Probenentnahme aus Herzmuskel). In manchen Fällen stellen wir Patienten mit einer schweren Herzmuskelschwäche, die nicht mehr medikamentös oder interventionell zu behandeln sind, in der Uniklinik Homburg vor.

Dabei gilt es die Frage nach einer möglichen Herztransplantation zu beantworten. Patienten, die unter einer Herzmuskelentzündung mit schwerer Einschränkung der Herzleistung leiden, versorgen wir vorübergehend mit einer sogenannten Life Vest. Dabei handelt es sich um einen tragbaren Defibrillator zum Schutz vor Kammerflimmern und Herzrhythmusstörungen.

Herzklappenerkrankungen / Aortenerkrankungen

Undichtigkeiten (Insuffizienzen) oder Verengungen (Stenosen) der Herzklappen sind angeboren oder im Laufe des Lebens entstanden. Sie äußern sich durch zunehmende Beschwerden wie Luftnot und Schmerzen. Sie können zu Rhythmusstörungen und Entzündungen führen. Mit Hilfe der Echokardiografie und der Transösophagealen Echokardiografie (TEE = Schluckecho) können wir diese identifizieren und den Schweregrad bestimmen. Neben einer medikamentösen Behandlung sind in vielen Fällen Operationen erforderlich (Aortenklappenersatz, Mitralklappenrekonstruktion, Mitra-Clip usw.), die wir in Kooperation mit Herzzentren durchführen.



Transösophageale Echokardiografie (TEE)


Mitralinsuffizienz


Aortenklappeninsuffizienz

Entzündungen des Herzmuskels / der Klappen

Entzündungen der Herzklappen und der Herzinnenhaut (Endokarditis) werden in der Regel meist durch Bakterien verursacht und können zur Blutvergiftung (Sepsis) und Schlaganfällen führen. Ebenso können sie die betroffenen Herzklappen angreifen und zerstören. Daher ist es wichtig, diese Entzündungen rechtzeitig zu entdecken. Wir behandeln sie stationär intravenös mit einer gezielter Antibiotikatherapie, nachdem wir häufig in Blutkulturen den verantwortlichen Keim identifizieren konnten. In einzelnen Fällen (bei zunehmendem Funktionsverlust der Herzklappen, sehr großen Entzündungsherden oder Abszessen) sind auch Operationen notwendig. Auch Schrittmachersonden können infiziert werden. Damit wir das überprüfen können, führen wir eine Transösophageale Echokardiographie (Einführen einer Ultraschallsonde in die Speiseröhre) durch. 


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Bakterielle Vegetation an der Aortenklappe und paravalvulärer Abszess

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Endokarditis an der Mitralklappe

Nach grippalen Infekten kann es zum Beispiel zu einer Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) kommen. Eine Myokarditis ist häufig viral bedingt, kann aber auch durch Autoimmunprozesse ausgelöst werden. Unerkannt kann diese Erkrankung zu einer schweren Herzschwäche oder sogar zum plötzlichen Herztod führen.

Mit Hilfe von Blutuntersuchungen, einem Ultraschall des Herzens (Echokardiografie) und einem Herz-Kernspin können wir diese sicher erkennen und rechtzeitig behandeln.

Kardiale Embolie als Ursache von Schlaganfällen

Bei der kardialen Embolie müssen wir Gerinnsel im Herzen und der Aorta oder anatomische Defekte im Bereich des Vorhofseptums identifizieren bzw. ausschließen. Sie können häufig die Ursache für Schlaganfälle sein. Dabei hilft uns die transösophageale Echokardiografie, bei der wir eine dünne Sonde mit einem Ultraschallkopf in die Speiseröhre hinter das Herz einführen. Von dort können wir mit Hilfe des Ultraschalls eine exakte Untersuchung durchführen, die wir unseren Patienten auch mit Beruhigungsmitteln oder unter Kurznarkose anbieten. Sie werden hierbei mittels eines vollständigen Monitorings während der gesamten Untersuchungsdauer und anschließend zur Sicherheit im Aufwachraum überwacht (Sauerstoffsättigung, Blutdruck, EKG, Herzfrequenz). Manche Strukturen des Herzens können wir nur mit dieser Methode richtig beurteilen. 


Transösophageale Echokardiografie 
Ultraschall-Untersuchung des Herzens durch die Speiseröhre ("Schluck-Echo")


Darstellung des linken Vorhofohrs und der Koronararterienabgänge


Darstellung des linken Vorhofseptums und der Aortenklappe (TEE)


Gutartiger Tumor der Aortenklappe

Ebenso können wir Raumforderungen im oder am Herzen (intrakardiale oft gutartige Tumore), die häufig auch bei sehr jungen Patienten vorkommen (z. B. Vorhofmyxome) im Ultraschall des Herzens erkennen. Zur Vorbeugung von Schlaganfällen empfehlen wir eine rechtzeitige Operation.

Synkopen / Bewusstseinsverlust

Bei Patienten, die unter einem wiederkehrendem Bewusstseinsverlust (zum Teil mit Stürzen und Verletzungsfolgen) leiden, implantieren wir Ereignisrekorder – sofern eine umfassende medizinische Untersuchung keine Ergebnisse gebracht hat. Moderne Geräte ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung mittels Home Monitoring. Bei dem Ereignisrekorder handelt es sich um ein Gerät, das wir unter der Haut implantieren. 




Es liefert EKG-Daten, die wir direkt in unserer Schrittmacher-Ambulanz abfragen können oder die auch online über das Internet zu erfassen sind (Home Monitoring). Damit lässt sich der Herzrhythmus unseres Patienten, auch wenn er zu Hause ist, beobachten. So können wir schnell reagieren und behandeln, wenn eine Blockierung oder eine relevante Herzrhythmusstörung auftritt.

Anja Eisermann
Dr. Sandra Frühauf

Sekretariat:
Innere Medizin
Tel.: 06898 55 2265 oder 55 2369
Fax: 06898 / 55-2267
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