Neurologie Sulzbach
Schlaganfall
Frühwarnzeichen, Symptome
Meist plötzlich (mitunter auch langsam) treten Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen auf. Seh- und Sprachstörungen sind ebenfalls hochverdächtig. Sie weisen auf einen Schlaganfall hin und müssen schnellstmöglich abgeklärt und behandelt werden.
Hier gilt der Grundsatz: „Time is brain“. Es darf keine Zeit verschwendet werden. Eine unserer wirksamsten Waffen gegen den Schlaganfall ist die blutgerinnselauflösende Infusionsbehandlung, die „Thrombolyse“. Diese können wir allerdings nur in einem begrenzten Zeitfenster nach Symptombeginn durchführen.
Mitunter verschwinden die schlaganfallverdächtigen Symptome nach kurzer Zeit, manchmal schon nach wenigen Minuten. Das ändert nichts an der Dringlichkeit der weiteren Abklärung, denn diese sogenannte TIA (transitorische ischämische Attacke) ist ein Alarmsignal für einen drohenden Schlaganfall - mit womöglich schweren und bleibenden Funktionsdefiziten.
Daher: Verständigen Sie bei schlaganfallverdächtigen Symptomen sofort die Rettungsleitstelle über den Notruf 112.
Der Notarzt bringt Sie dann direkt zu einer geeigneten Klinik.
Diagnose und Therapie
Nach Ankunft in unserer Klinik nimmt sie ein spezialisiertes Team in unserer Notaufnahme in Empfang. Nach priorisierter Untersuchung und Blutentnahme, führen wie sie unmittelbar einer Primärdiagnostik mit Darstellung des Gehirns und seiner Durchblutung je nach Indikation mittels Computertomographie, Kernspintomographie, CT-Angiographie und Ultraschall zu, welche rund um die Uhr an 7 Tagen in der Woche verfügbar ist. Direkt im Anschluss wird eine auf ihren Fall individuell abgestimmte Therapie initiiert. Hier kommen neben einer blutgerinnselauflösenden Infusionstherapie auch mechanische Verfahren der Wiedereröffnung eines verschlossenen Gefäßes, neben weiteren medikamentösen Behandlungsoptionen in Betracht. Ihre weitere Behandlung findet sodann auf unserer Schlaganfallspezialeinheit (Stroke Unit) statt.
Stroke Unit
Weitere Hilfe (z. B. Selbsthilfegruppen)
Die Selbsthilfe „Schlaganfall“ oder „Apoplexie“ ist im Saarland fast flächendeckend ausgebaut. Es gibt Selbsthilfegruppen in Neunkirchen, Dillingen, Homburg und Saarbrücken. Die Gruppengröße variiert und kann bis zu 20 Mitglieder betragen.
Darüber hinaus sind in der Selbsthilfe der Aphasiker ebenfalls Menschen mit Schlaganfall vertreten. Im Saarland sind circa 1.200 Menschen Aphasiker, davon sind 120 im Landesverband der Aphasiker organisiert. Darüber hinaus gibt es noch regionale Selbsthilfegruppen der Aphasiker sowie ihrer Angehöriger. Dies sind: die Selbsthilfegruppe junger Aphasiker in Saarbrücken, die Regionalgruppe Saarbrücken, die 2 Selbsthilfegruppen Aphasiker und Angehöriger am Aphasie-Stützpunkt St. Wendel.
Hier finden Sie eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe!