Neurologie Püttlingen

Neurologie Püttlingen

Multiple Sklerose

magnetstimulation
Magnetstimulation

craniocorpografie
Craniocorpografie

bestimmung-der-nervenleitgeschwindigkeit
Bestimmung der
Nervenleitgeschwindigkeit

Multiple Sklerose (MS) ist eine Entzündung des zentralen Nervensystems, die durch das eigene Immunsystem bewirkt wird. Häufig erkranken auch jüngere Menschen daran. Bei den meisten Betroffenen treten vielfältige Symptome wie Sehstörungen, Gefühlsstörungen, Lähmungen oder Störungen der Blasenfunktion auf. Der Verlauf ist sehr unterschiedlich und reicht von einzelnen oder wiederkehrenden Krankheitsepisoden bis zu rascheren Verläufen. Eine Multiple Sklerose endet daher nicht zwangsläufig „im Rollstuhl“ oder mit einer schweren Behinderung.

Diagnostik
Neben der Analyse der Krankheitsgeschichte und einer klinischen Untersuchung beruht die Diagnose von MS vor allem auf der Kernspintomografie (Link) sowie der Untersuchung des „lumbal“ entnommenen Nervenwassers (Liquorpunktion).

Therapie
Kommt es zu Krankheitsschüben, verabreichen wir nach Abklärung von Gegenanzeigen (z.B. Diabetes mellitus, akute Infektion, etc.) hochdosiert Kortison (z.B. mit 3 x 1000 mg) als intravenöse Infusion. Dabei geben wir zusätzlich Medikamente, die Magengeschwüren bzw. Beinvenenthrombosen vorbeugen.

Prophylaxe
Das Ziel einer jeden Therapie ist, das Widerauftreten von Krankheitsschüben zu verhindern (Prophylaxe). Bei MS gibt es dazu verschiedene Präparate: Bei einigen müssen die Wirkstoffe vom Patienten selbst injiziert werden (ähnlich wie ein Diabetiker sich Insulin spritzt), bei anderen sind sie in Form einer Tablette oder Infusion anzuwenden.

Welches Präparat zur Vorbeugung in Frage kommt, muss bei jedem Patienten individuell eingeschätzt werden und erfordert eine ausführliche Aufklärung über Wirkungsmechanismen und mögliche Nebenwirkungen. Das gilt besonders bei bestehendem Kinderwunsch oder vorliegenden Begleiterkrankungen. In vielen Fällen sind auch regelmäßige Laborkontrollen erforderlich, um eventuelle Nebenwirkungen der Medikamente zu überwachen.

In erster Linie werden Medikamente (Interferone oder Glatirameracetat) eingesetzt, die sich unsere Patienten selbst unter die Haut oder in den Muskel injizieren. Als Nebenwirkung können hierbei Grippegefühl, Hautreizungen, aber auch Nierenveränderungen auftreten.

Wenn es trotz dieser Präparate weiterhin zu Krankheitsschüben kommt, werden heute neue Präparate verwendet, die zum Teil auch als Tabletten eingenommen werden können. Hierzu zählen die Fumarsäure oder das Fingolimod. Diese Wirkstoffe unterdrücken die Immunabwehr sehr stark, so dass das Auftreten von infektiösen Krankheiten möglich ist. Eine kontinuierliche Überwachung unserer Patienten mit regelmäßigen Labor- und Kernspinkontrollen ist daher erforderlich.

Auch intravenös eingesetzte Medikamente (Natalizumab, Alemtuzumab) wenden wir in schweren Fällen an, wobei auch hier eine intensive Überwachung wichtig ist.
Dr. Jürgen Guldner
Dr. Jürgen Guldner

Sekretariat:
Petra Backes
Tel.: 06898 / 55-2311
Fax: 06898 / 55-2072

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