Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie Sulzbach
Speiseröhre / Magen
Sodbrennen / Säurereflux
Viele Menschen leiden jahrelang unter Sodbrennen (Refluxerkrankung) mit Schmerzen hinter dem Brustbein, Husten und gehäuften Entzündung des Kehlkopfes. Ursache ist meist ein schwacher Schließmuskel zwischen der Speiseröhre und dem Magen mit Rückfluss von Magensäure.
Alternativ zu der medikamentösen Langzeittherapie kann mit der laparoskopischen Operation (Schlüsselloch-Operation) minimal-invasiv der Schließmuskel am Übergang Speiseröhre/Magen mit Manschettenbildung im Rahmen einer Anti-Refluxchirurgie verstärkt werden (Hemifundoplikation nach „Toupet“, ggf. Fundoplikation nach „Nissen“).
Das kombinieren wir mit einem Verschluss des oft zusätzlich vorliegenden Zwerchfellbruchs (ggf. netzaugmentierte Hiatoplastik).
Weitere Infos finden Sie auch in unserem Magen-Darm-Zentrum Saar.
Achalsie oder diffuser Ösophagusspasmus
Bei dem Ösophagusspasmus handelt es sich um eine seltene Funktionsstörung der Speiseröhre, die meist im mittleren Lebensalter auftritt. Bei dieser Krankheit fehlt die normale Erschlaffung des unteren Mageneingangs während des Schluckens. Schluckbeschwerden, Aufstoßen von Nahrungsresten und Völlegefühl sind die typischen Folgen. In den meisten Fällen ist die Ursache dafür unbekannt, selten kann sich auch ein Ösophaguskarzinom dahinter verbergen.
Daher klären wir die Symptome im Rahmen einer Routinediagnostik samt einer Spiegelung (einer endoskopischen Untersuchung der Speiseröhre) ab.
In der Behandlung der Achalasie helfen uns mehrere Behandlungstechniken. Die konservativ-medikamentöse und interventionelle Behandlung (mit Ballondilatation oder Neurotoxin-Injektion) erfolgt in unserer Gastroenterologie der Klinik für Innere Medizin.
Zu den Standardverfahren in unserer operativen Behandlung gehört die 1903 von Heller eingeführte Operation, bei der die Muskulatur des unteren Ösophagussphinkters von außen aufgespalten wird. Während damals der operative Zugang über einen klassischen Bauchschnitt erfolgte, führen wir heute diesen Eingriff im Sinne der minimal-invasiven Chirurgie über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durch. Alle Verfahren, die erfolgreich den Verschlussdruck im Sphinkter senken, können zur Folge haben, dass aggressiver Magensaft leichter in den Ösophagus dringt und eine Refluxkrankheit entsteht. Daher wird die Operation oft um eine so genannte Fundoplicatio ergänzt. Hier wird eine Muskelmanschette ringförmig um den oberen Magen gelegt, um einen Reflux dauerhaft zu verhindern.
Weitere Infos finden Sie auch in unserem Magen-Darm-Zentrum Saar.
Krebserkrankungen des Magens / der Speiseröhre
Beim Magenkarzinom handelt es sich um eine bösartige Erkrankung der Magenschleimhaut, die unbehandelt zum Tode führt. Im Frühstadium können wir sie endoskopisch behandeln und heilen. Die Häufigkeit des Magenkarzinoms nimmt zwar generell ab, es steht jedoch nach wie vor weltweit an der 2. Stelle der tumorbedingten Todesfälle.
Nach Sicherung der Diagnose durch die mikroskopische Analyse einer Gewebeprobe wird das Tumorstadium durch weitere Untersuchungen gesichert: Ausdehnung des Tumors im Magen, möglicher Befall von Lymphknoten oder anderer Organe werden durch Endosonografie, Sonografie des Bauchraumes und Computertomografie des Bauches untersucht. In der Expertenrunde unserer Tumorkonferenz legen wir individuell die für jeden Patienten aussichtsreichste Therapie fest. Ist der Tumor auf die oberen Schleimhautschichten begrenzt, ist in unserer Klinik eine endoskopische Abtragung in Form einer Mucosektomie oder Submukosadissektion (EMR/ESD) möglich.
In allen Fällen, in denen wir vergrößerte Lymphknoten um den Magen finden, behandeln wir unsere Patienten vor einer Operation mit Medikamenten, die wir auch nach der OP fortführen. Dadurch verbessern wir die Aussichten auf eine langfristige Heilung. Die Operation, bei der wir den Magen und die Lymphknotenstationen entfernen, ist der entscheidende Schritt zur Heilung der Erkrankung. Der Magen weist dabei ein ausgiebiges Lymphabflussgebiet auf. Daher entfernen wir die Lymphknoten und – wenn erforderlich – die Milz. Unsere Klinik hat in diesem Bereich besonders große Erfahrungswerte.
Hat der Tumor schon in andere Organe gestreut, führen wir eine Chemotherapie durch. Allerdings kann auch die operative Entfernung der gestreuten Herde sinnvoll sein, was wir im Einzelfall besprechen. Dabei kombinieren wir, abhängig von der individuellen Erkrankungssituation, klassische „Zytostatika“ oft mit modernen Antikörpern. Wir können an den Tumorzellen messen, ob eine Behandlung im Einzelfall wirksam sein wird.
Für alle Erkrankungsstadien bieten wir eine qualifizierte Ernährungstherapie an, die sich auch zu Hause weiterführen lässt und wesentlich zum Behandlungserfolg beiträgt. Unsere Mitarbeiter sind für ihre fürsorgliche Zuwendung zu den betroffenen Patienten geschätzt. Zusätzlich hilft unsere erfahrene Psychotherapeutin bei der Krankheitsverarbeitung.
Weitere Infos finden Sie auch in unserem Magen-Darm-Zentrum Saar.